Stinknase (Ozäna): Sorgfältige Nasenpflege wichtig

Ozäna oder auch Rhinitis atrophicans cum foetore ist eine chronische Nasenerkrankung, die durch eine Veränderung der Nasenschleimhaut geprägt ist. Umgangssprachlich wird sie als Stinknase bezeichnet, da sich durch die Erkrankung ein unangenehmer Geruch entwickeln kann, den Betroffene selbst jedoch kaum wahrnehmen, da ihr Riechvermögen stark eingeschränkt ist.

Rückbildung der Nasenschleimhaut

Bei der Stinknase kommt es zu einer Rückbildung der Nasenschleimhaut (Atrophie). Von der obersten Zellschicht (Epithel) über Drüsen bis hin zu Gefäßen können alle Gewebeanteile in der Nasenhöhle vom Abbau betroffen sein. Bei starker Ausprägung kann es sogar zu einem Knochenschwund kommen. Durch den Abbau des Gewebes, kann die schützende Schleimschicht in der Nase nicht mehr gebildet werden, die eigentlich dafür sorgt, dass Schmutz und Staubpartikel nicht in die Atemwege gelangen und für die Befeuchtung der Atemluft sorgt. Im Verlauf einer Stinknase siedeln sich auf der beschädigten Nasenschleimhaut verstärkt Bakterien an und vermehren sich. Es bilden sich gelblich grüne Beläge, Borken und Krusten in der Nasenhöhle.

Intensiver Gestank: Große Belastung für Betroffene

Schreitet eine Stinknase fort, können die Keime und Bakterien, die sich auf der geschädigten Nasenschleimhaut angesiedelt haben, den namensgebenden „stinkenden“ Geruch nach sich ziehen. Dadurch, dass beim Abbau der Nasenschleimhaut jedoch auch die Riechzellen zerstört werden, kann der Erkrankte selbst den süßlich-fauligen Geruch kaum oder gar nicht riechen. Das Umfeld hingegen nimmt die Geruchsbildung hingegen deutlich wahr. Eine Stinknase bedeutet für die Betroffenen daher eine große Belastung, die Ausgrenzung und Stigmatisierung nach sich ziehen kann.

Die Häufigkeit der Stinknase hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen. Die Nasenerkrankung tritt meist im mittleren Lebensalter auf. 

Wer ist betroffen?

Die Häufigkeit der Stinknase hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen. Die Nasenerkrankung tritt meist im mittleren Lebensalter auf.

Typische Beschwerden bei einer Stinknase

Neben dem unangenehmen Geruch zählt vor allem eine trockene Nase zu den Symptomen der Stinknase. Sie ist verbunden mit der Krusten- und Borkenbildung. Darüber hinaus kann die Nasenatmung gestört werden. Eine Einschränkung von Geruchs- und Geschmackssinn zählen ebenfalls zum Beschwerdebild. Weitere mögliche Folgen sind Kopfschmerzen und Nasenbluten.

Was ist die Ursache einer Stinknase?

Die genaue Ursache für eine Stinknase ist nicht bekannt. Es wird unterschieden in primäre und sekundäre Ozäna. Die primäre Ozäna ist genetisch bedingt und tritt dann familiär gehäuft auf. Hier sind Frauen nach der Pubertät häufiger betroffen als Männer. Bei der sogenannten sekundären Ozäna ist die Schleimhautschädigung eine Folge u. a. von Verletzungen, Operationen im Bereich der Nase oder Nasenhöhle, Kontakt mit schädigenden Chemikalien oder dem übermäßigen Gebrauch abschwellender Nasensprays.

Behandlung der Stinknase durch Pflege

Die Diagnose der Stinknase erfolgt durch eine Nasenspiegelung(Rhinoskopie) beim HNO-Arzt. Mit einem Rhinoskop, einem röhrenförmigen Instrument mit Lichtquelle und Kamera, untersucht der Arzt die Nasenhöhle und kann Veränderungen feststellen.

Da sich die Schädigung der Nasenschleimhaut nicht rückgängig machen lässt, besteht die Behandlung der Stinknase in erster Linie aus der sorgsamen und andauernden Pflege. Eine langfristige Behandlung ist wichtig, um die Beschwerden zu lindern und auch ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Darüber hinaus kann sie der Geruchsbildung entgegenwirken.

Behandlung der Stinknase

Ziel der Nasenpflege bei der Behandlung einer Stinknase ist es vor allem, für die Befeuchtung der Nase zu sorgen. Helfen können pflegende Nasenöle auf Basis von Sesamöl. Dazu zählt GeloSitin® Nasenpflege, das die Nasenschleimhaut intensiv befeuchtet und so nachhaltig pflegt. Häufig ist das Gewebe bei einer Stinknase bakteriell besiedelt, was die Schädigung und den fauligen Geruch verstärkt, dies sollte in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt und auf Empfehlung des Arztes mit einem Antibiotikum Antibiotika behandelt werden. In sehr seltenen Fällen ist eine Operation notwendig.

Wann sollte man zu einem Arzt?

Wenden Sie sich an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt, wenn sie den Verdacht haben, dass Sie unter einer Stinknase leiden. Er kann die Ursache Ihrer Beschwerden herausfinden und weiß, welche Behandlung empfehlenswert ist.

Quelle:
Strutz J, Mann W (Hrsg.): Praxis der HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie. Stuttgart: Thieme Verlagsgruppe, 2009.